Mit hohen Erwartungen ging man als Tullner Mannschaft in diese Partie. Der Gegner hatte, wie die Tullner, auch alle Partien bis zu diesem Punkt verloren. Man traf hier also auf den vermeintlich leichtesten Gegner des Grunddurchgangs.
Wie so oft fand Tulln nur sehr schwer in die Partie. In den ersten 8:30 Minuten erzielte Tulln überhaupt nur 4 Punkte, durch einen Schlusssprint in den letzten 1:30 Minuten des ersten Viertels konnte man sich wieder auf 4 Punkte herankämpfen und ging mit 18:14 in die Viertelpause. Man spornte sich gegenseitig an und wollte den 10:0 Run gleich weiter fortsetzen, da man merkte das man dem Gegner körperlich überlegen war und diese Stärke ausspielen sollte. Doch man erzielte auch in diesem Viertel für knapp 6 Minuten keine Punkte, was der Gegner nutzte um sich um 15 Punkte abzusetzen. Tulln bekam in diesem Viertel oft die Möglichkeit an die Freiwurflinie zu gehen, aber man verwarf hier kläglich. Durch eine erneute späte Schlussoffensive (erneuter 8:0 Run) konnte man sich wieder auf 7 Punkte herankämpfen. Stand zu Halbzeit: 31:24. In der Halbzeitpause wussten die Spieler nicht was sie sagen sollten. Der Gegner war fehleranfällig, doch Tulln scorte nicht und nutzte zu selten körperliche Missmatches aus. Es war klar das man dies in der zweiten Hälfte ändern musste, wenn man eine Chance auf den Sieg haben wollte. Phasenweise schaffte man es dies im 3. Viertel umzusetzen. Man fand früher in das Viertel und scorte, insgesamt war es hier ausgeglichen und man konnte einfache Fehler des Gegners nutzen. Damit ging man mit 49:37 ins letzte Viertel, es war also noch alles offen. Doch erneut dauerte es hier über 5 Minuten bevor Tulln überhaupt den ersten Korb traf, nach 8 Minuten im Viertel hatte man überhaupt erst 5 Punkte erzielt. Der Gegner hatte sich hier bereits auf 20 Punkte abgesetzt. Es war klar das hier nichts mehr zu holen war, die offensive Planlosigkeit hatte Tulln den Sieg gekostet. 4 Punkte durch Hubalik in den letzten 1.5 Sekunden fallen hier auch nur in die Kategorie Ergebniskosmetik, und man verlor klar 71:52 gegen einen Gegner, der einem genug Chancen auf den Sieg gegeben hätte.
Zusammenfassend muss gesagt werden, dass die Herren 1 ein stringenteres und organsierteres Angriffsspiel aufziehen müssen. Es darf nicht sein, Viertel über 8 Minuten zu spielen, ohne einen einzigen Korb zu erzielen. Indikativ dafür ist, dass man in den jeweils letzten 2 Minuten der Viertel insgesamt 26 Punkte erzielte, also 50% der gesamten Punkte. Hier besteht dringender Handlungsbedarf. Natürlich spielt hier auch der Faktor der neuen Mannschaftskonstellation hinein, jedoch sollten hier nach 6 Spielen Fortschritte zu sehen sein. Das in diesem Match die Freiwurfquote nur bei 20% lag (4/20), war eher Resultat der Verunsicherung durch die offensive Schwäche. Hier hatte man schon wesentlich bessere Performances von der Linie gezeigt. Ein Blockfestival durch Erik Schlesinger (4 Blocks) sind zwar positiv hervorzuheben, machen jedoch diese deutliche Niederlage für Tulln um keinen Deut besser. Es ist zu erwarten das man gegen Traiskirchen im Playoff erneut antreten darf, hier wird es wichtig sein in der Tullner Heimhalle diese desaströse Leistung vergessen zu machen und zu zeigen, was dieses Kollektiv wirklich kann.
Hubalik 18 (0/2), Köstlbauer 11 (1/6), Kausl 8 (2/2), Schlesinger 6, Zahradnik 6, Engelbrecht 3 (1/4), Schlatmann (0/6), Muratovic, Vojtech