Es war im Vorhinein klar. Entweder gewinnt Tulln das Match gegen Traiskirchen, oder ein weiterer Aufstieg in den Playoffs ist nicht möglich und die Saison endet hier. Dementsprechend angespannt war die Stimmung in der Halle bei den Spielern und den treuen Fans.
Man startet von Tullner Seite schlampig. Viele unnötige Fehler und verlegte Offensivchancen kosteten Kraft und Punkte. Hinzukam eine unglaubliche Trefferquote der Gegner, selbst geblockte Würfe fanden irgendwie den Weg in den Korb. Score nach dem ersten Viertel 17:28 für die Gäste, die Rosenstädter hatten klaren Aufholbedarf.
Ins 2. Viertel startete man stark. 8 unbeantwortete Punkte in Folge erlaubten es wieder Kraft zu schöpfen. Eine gute Defensivleistung hielt die Mannschaft aus Traiskirchen in den ersten 5 Minuten überhaupt nur auf 2 Punkte. Doch leider endete das 2. Viertel nicht so gut wie es anfing, eine verlegte 100% Chance erlaubte es Traiskirchen 2 schnelle Körbe zu erzielen. So ging man mit statt mit Gleichstand mit -6 in die Kabine. Dort wurden harte Worte gefunden, doch allen war klar, die gezeigte Leistung war nicht gut genug.
Im 3. Viertel zeigte man sofort, dass man sich die harte Kritik des Trainers zu Herzen genommen hatte. Die Mannschaft erkannte das Patrick Schicho heiß lief, so fütterte man ihm in klassischer „Patrick Ball“ Taktik den Ball in Lowpost. Dort machte er keine gefangenen und zeigte beeindruckenden Oldschool – Center – Basketball. Am Ende standen beeindruckende 23 Punkte für den Center am Scoreboard. Schöne Backdoor Cuts durch Hubalik und Co. Komplettierten das Offensivspektakel, Tulln ging erstmals wieder in Führung und beendete mit +1 das Viertel.
Für Tulln war klar, jetzt gibt es nur ein Tempo, Vollgas. So startete man auch wieder ins 4. Viertel, ein Dreier durch Simon Schlesinger setzte die Tonart für das gesamte Viertel. Man schaffte es relativ bald sich um 6 Punkte abzusetzen, doch der Gegner war noch nicht geschlagen und drückte weiter aufs Gas. Beide Teams trafen und der Abstand veränderte sich kaum. Den Todesstoß verpasste Erwin Köstlbauer der 2 Minuten vor Schluss einen Dreier traf und Tulln damit einen komfortablen 10 Punkte Vorsprung gab. Traiskirchen versuchte noch durch Distanzwürfe die Partie zu drehen, doch das Wurfglück aus dem ersten Viertel hatte sie verlassen und damit gewann Tulln mit 74:62 das zweite Spiel in Folge mit einem schönen Comeback nach dem schwachen ersten Viertel.
Ein besonderer Dank gilt der großen Fangemeinde rund um die Mannschaft. Nirgendwo sonst in Niederösterreich findet man einen solchen Support in der Heimhalle wie in Tulln, die die Spieler egal in welcher Situation nach vorne peitschen und es jedem Gegner im „Tullner Hexenkessel“ schwer machen zu bestehen. Eine besondere Erwähnung gebührt auch Alexander Galuszka, der nach halbjähriger Abstinenz aufgrund seines Erasmus wieder zur Mannschaft zurückgekehrt ist und in seinem Comeback – Debüt eine hervorragende Leistung gezeigt hat.
Insgesamt eine starke Partie des Tullner Kollektivs angeführt durch 23 Punkte von Patrick Schicho und sehr guter Leistung von Simon Schlesinger. Jeder rief seine Leistung ab und man zeigte eine insgesamt harte aber faire Partie. Speziell in der Offensive funktioniert es momentan besser als im Grunddurchgang der Landesliga und die Spieler können ihren offensiven „Killerinstinkt“ besser zeigen. Defensiv war es wie immer eine solide Leistung, wenn man das erste Viertel ausnimmt. Ein paar Monsterblocks von Hubalik haben auch dieses Mal die Fans wieder unterhalten und nach vorne gepeitscht.
Schicho 23, Köstlbauer 15, Engelbrecht 10, Becker 9, Schlesinger S. 7, Hubalik 4, Muratovic 4, Galuszka 2, Schlesinger E.