„Verlieren verboten“, so lautete das Motto für die Herren 1, die in dieser Saison erst einen Sieg zu Buche stehen hat. Das Team von Peter Demmer stand gehörig unter Druck: Wollte man nicht ganz den Anschluss an die oberen Tabellenregionen her, so musste ein Erfolg her, egal wie, und das ausgerechnet gegen den noch ungeschlagenen Tabellenführer aus Herzogenburg. Immerhin die Fans stehen weiterhin hinter der Mannschaft, die Ränge, so wie immer, auch diesmal proppenvoll im Mostviertel-Derby.
Hinein in die Partie, die Rosenstädter, die heute auf Center Philipp Schlatmann verzichten mussten (er weilt bei der Verwandtschaft in der Bundesrepublik) begannen träge, doch steigerten sich kontinuierlich: Ende des 1. Viertels, ein schnell vorgetragenes Fastbreak über Köstlbauer und Kausl und die erstmalige Führung – 11:8, die Halle tobte. In dieser Tonart ging es auch weiter: Die Tullner waren bemüht, mit den Fans im Rücken den Gegner zu überpowern, doch der ließ nicht locker und zeigte, wieso er zu Recht ganz oben in der Tabelle steht. Mit 44:44 ging es in die Kabinen und alle wussten: Das würde ein Krimi werden.
Zum Nägelkauen war auch die zweite Halbzeit: Diesmal schafften es die Kreisverkehrstädter, im Gegensatz zu den bisherigen Spielen, ihr Topniveau auch im dritten Viertel abzurufen. Gerade in dieser Phase zeigte die Donaumetropole ihr stärkstes Spiel: „Geil, einfach nur geil, den Burschen zuzusehen!“ jubelte eine junge Zuschauerin (19). Ein großes Lob gilt auch heute den Zuschauern: Sie sorgten einmal mehr für eine atemberaubende Atmosphäre. Den entscheidenden Wurf an diesem Abend nahm schließlich der heute blass gebliebene Erwin Köstlbauer Sekunden vor dem Ende beim Stand von 81:81 – es blieb beim Versuch. In der darauf folgenden Overtime erwischten jedoch gleich die Gäste den besseren Start und den psychologischen Vorteil: Tulln konnte diesen Nachteil nicht mehr kompensieren und musste sich in einer knappen und hochdramatischen Partie knapp mit 86:91 geschlagen geben!
„Schade! So knapp dran an der Überraschung und dann doch verpasst“, so ein Fan beim Verlassen des Stadions. Tatsächlich hatte man heute die mit Abstand beste Saisonleistung der Herren 1 gesehen – eine Leistung, die sich definitiv einen Sieg verdient gehabt hätte.
Peter Demmer (Headcoach der Herren 1 des BBC Tulln): „Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft. Wir konnten viel von dem umsetzen, was wir im Training geübt und uns für heute vorgenommen hatten. Auch wenn es heute nicht ganz für den Sieg gereicht hat, das nächste Mal klappt es ganz bestimmt!“
Obermann 30, Kausl 27, Hubalik 9, Becker 6, Mayerhofer 5, Köstlbauer 3, D. Engelbrecht 2, Peschl 2, Schlesinger 2, C. Engelbrecht