Für Tulln war es bereits im Vorhinein klar das es gegen den Vizemeister der Landesliga der Vorsaison im Cupspiel sehr schwer werden würde. Mit einem verkleinerten Kader aus nur 8 Personen, inklusive 2 Debütanten (U16, Hobby) und einem rekonvaleszenten Michael Kausl nach einem Bandscheibenvorfall war vorauszusehen, dass es eine lange und körperlich zehrende Partie werden würde.
Tulln startete aufgrund der Platzierung im Vorjahr mit +14 Punkten in dieses Cupspiel, ein Vorsprung der für diesen Klassenunterschied klein erschien. Doch die Starting Five am Platz zeigten schnell, dass in der Tullner Heimhalle es für keinen Gegner leicht werden wird. Mit den Fans im Rücken setzte sich Tulln stellenweise auf +18 Punkte ab. Wiener Neustadt war noch auf der Suche nach dem Wurfglück. Das Viertel ging mit 31:21 an die Tullner. Im zweiten Viertel zeigte sich ein ähnliches Bild. Wiener Neustadt suchte lange ein Rezept gegen die Tullner Defensive, die gewillt waren jedem Ball bis zum letzten nachzulaufen. Auch die Würfe waren auf beiden Seiten nicht sehr hochprozentig. So ging man mit 46:39 in die Kabine. Tulln hatte bis zur Halbzeit die Führung also auch noch nicht aus der Hand gegeben. Die Gäste aus Wiener Neustadt fanden besser ins 3. Viertel und fanden besser in ihre Würfe aus der Mittel und Langdistanz. Langsam kamen sie Tulln näher und Tulln gab mit dem letzten Korb im 3. Viertel zum ersten Mal die Führung aus der Hand, 58:59 war der Endstand nach diesem Abschnitt. Im letzten Viertel war klar das Tulln mit ihrem verkleinerten Kader den körperlichen Tribut zahlen musste. Die Gegner fanden viele offene Drives durch die Mitte vor, die zu leichten Punkten führten. Dadurch angespornt schienen sie auch keinen Wurf mehr aus der Distanz zu verfehlen. Tulln schaffte es in dieser kritischen Phase nicht einfache Körbe zu erzielen die das Momentum gebrochen hätten. Dies führte zu einem Endstand von 64:90 für die Gäste.
Alles in allem spiegelt das Ergebnis nicht die Leistung wieder die Tulln über 3 Viertel erbracht hat. Im vierten Viertel war leider klar, dass der körperliche Einbruch erfolgen würde, daher auch das deutliche Ergebnis. Hier spielte man nur 31:6 aus Sicht der Gäste. Positiv anzusehen ist die Entwicklung der Mannschaft, man tritt immer homogener am Parkett auf und Spieler zeigen durch individuelle Leistungen auf. Sei es durch Alley-Oop/Hermanos Spielzüge, einem Blockfestival von Erik Schlesinger, oder gutem Defensiven Druck als Kollektiv. Es zeigt wo der Weg der Mannschaft hinführt, wenn man solange mit so einem deutlich besseren Gegner mithalten kann.