Mit dem erreichten Saisonziel, den vierten Platz in der niederösterreichischen Meisterschaft, fuhr die Spielgemeinschaft U10 Korneuburg/Tulln am 5. Mai 2016 nach Mistelbach zum Final Day.
Mit voller Besetzung zum Finale
Um möglichst vielen Kindern das Erlebnis eines Final Four zu ermöglichen, beschlossen die Trainer Lucia Glinsner aus Korneuburg und Herbert Thonhauser aus Tulln den gesamten Kader mitzunehmen. Abgesehen von 3 Kindern war das Team komplett angereist.
Da in der regulären Saison die Spiele gegen die auf den 3 vorderen Plätzen liegenden Mannschaften alle sehr deutlich verloren gingen, machte sich das Team wenig Hoffnung, noch eine bessere Platzierung zu erreichen.
Durch die Platzierung im Grunddurchgang, ging es in der ersten Partie gegen die Erstplatzierten aus Mistelbach.
Mit dem Luxus-Problem von 15 anwesenden Kindern, wobei nur 12 Kinder pro Partie spielen durften, mussten das Trainergespann nun entscheiden, welche Kinder pro Spiel jeweils aussetzen mussten.
Mit schlechten Aussichten auf den Finaleinzug beschlossen Lucia und Herbert, die 4 Leistungsträger in der ersten Partie zu schonen, damit diese in der zweiten Partie mit voller Energie angreifen können.
Spaß steht im ersten Match im Vordergrund
Wie erwartet wurde das erste Match zu einer einseitigen Angelegenheit. Mistelbach entschied die Partie bereits im ersten Viertel mit 30:2 für sich. Dem Team war der Stellenwert des Matches jedoch bewusst und es zeigte, worum es in diesem Spiel eigentlich ging – Spaß.
Vor allem die jüngsten Peter Wielander, Jan Schlögl und Wyatt Kainz zeigten in ihren Einsätzen ihre Freude am Basketball und bewiesen, dass in den kommenden Jahren auch mit ihnen als Leistungsträger zu rechnen ist.
Im zweiten Halbfinale ging es deutlich knapper zu. Das bessere Ende hatten letztendlich die auf Nr. 3 gesetzten Klosterneuburger, welcher mit 4 Punkten Vorsprung gegen die Nummer Zwei aus Traiskirchen/LZ Nö Süd den Finaleinzug fixierten.
Somit waren die Finalbegegnungen bestimmt und Korneuburg/Tulln durfte sich im Spiel um den 3.Platz mental auf den Bundesliganachwuchs aus Traiskirchen einstellen.
Spannendes Spiel um Platz 3
Mit dem Wissen, dass sich die Spieler aus dem Süden von Wien in der ersten Partie bereits verausgaben mussten, beschlossen die Trainer aus der Spielgemeinschaft lediglich die stärksten 9 Spieler für das Match zu nennen.
Bereits im ersten Viertel zeigte sich, dass die Partie enger umkämpft wird, als dies beide Seiten erwartet hatten.
Durch die extrem laute Unterstützung der Klosterneuburger Fans, welche parallel am Nebenfeld ebenso überraschend eng gegen Mistelbach spielten und knapp gewinnen konnten, war die Verständigung zwischen Schiedsrichter, Schreibertisch und Trainern das ganze Spiel über stark beeinträchtigt.
Nach einem 12:12 nach den ersten 7 Minuten, ging das zweite Viertel knapp zugunsten der Favoriten aus Traiskirchen aus, somit ging es mit 18:22 in die Pause.
Mit dem Wissen, eine einmalige Chance zu haben, wurde im dritten Viertel der Rückstand, durch eine starke Rebound- und Wurfleistung von Simon Schwinn, wieder wettgemacht.
Während der Trainer von Traiskirchen von Minute zu Minute lauter wurde, versuchten Lucia und Herbert die Kinder ihres Teams zu sammeln, die Ruhe zu bewahren und genaue Anweisungen zu geben.
Die heiß umkämpfte Partie ging mit dem Stand von 31:29 aus Korneuburg/Tullner Sicht in die letzten 7 Minuten.
Das letzte Viertel startete wenig überraschend mit einem abwechslungsreichem Hin und Her, ohne dass sich ein Team deutlich absetzten konnte.
Das Spiel stand bis zum Schluss auf Messers Schneide. Bei Gleichstand bekam der Kapitän Simon Schlögl – welcher nicht hundertprozentig fit in die Partie ging – den Ball und eilte zum gegnerischen Korb, wo er nur mehr durch ein Foul vom Korberfolg abgehalten werden konnte.
Abgebrüht, als ob er jeden Tag Spiele mit einer solchen Bedeutung spielt, traf Simon beide Würfe und brachte sein Team mit 2 Punkten in Führung.
Die Spieluhr zeigte lediglich 20 Sekunden und Traiskirchen hatte Ballbesitz. Nach gutem Passspiel, waren sie bereits bis an die 3-Punktelinie vorangekommen, ehe Ege Prutsch den alles entscheidenden Steal holte. Er konnte nochmals ein wenig in Richtung gegnerischen Korb laufen, womit die letzten Sekunden verstrichen.
Sensation geschafft
Die Spielgemeinschaft der U10 Korneuburg/Tulln schaffte somit die große Sensation und konnte den auf Nummer Zwei gesetzten Bundeliganachwuchs aus Traiskirchen besiegen und sensationell den dritten Rang in Niederösterreich erreichen.
Das Fazit vom Trainer-Team: “Der Erfolg ist umso höher einzustufen, da die Kinder aus Tulln und Korneuburg die erste Saison gemeinsam bestritten und seit Oktober lediglich 2 Trainings gemeinsam absolvierten. Trotzdem waren die Kinder eine zusammengeschweißte Mannschaft und steigerten sich von Partie zu Partie.”
UKJ Mistelbach – UBK Korneuburg/BBC-Tulln 78:16 (45:4)
Pavel 6, Kainz 4, Vojinovic 4, Reiterer 2, Alefs, Deuter, Ehrenhofer, Lovrin, Schlögl J., Wielander, Wimmer
LZ Nö. Süd I – UBK Korneuburg/BBC-Tulln 43:45 (22:18)
Schlögl S. 19, Schwinn 17, Lovrin 4, Prutsch 2, Vojinovic 2, Wimmer 2, Deuter, Jeremic, Pavel